Was mir gerade hilft nicht durchzudrehen

von | 22. Mrz 2021 | Persönlich

In den aktuellen Zeiten findet so jeder seine eigenen Mittel und Wege für den Umgang mit den täglichen Herausforderungen. Während ich am Anfang der Pandemie noch dachte, für die anstehenden Herausforderungen entsprechend gewappnet zu sein, wurde ich einige Monate später eines Besseren belehrt. Wie ein Hammer traf mich im letzten Herbst die Realität und die traurige Gewissheit, dass eben doch nicht alles mit einem Fingerschnipp vorbei ist. Und ich muss zugeben, dass mich die Situation dann doch mehr belastet hat als ich mir eingestehen wollte. Ich war total unausgeglichen für mein Umfeld und war (rückblickend betrachtet) phasenweise vielleicht auch mal ungenießbar zu dieser Zeit. Ich konnte tatsächlich gar nicht begreifen warum das so war. Mir ging es schließlich gut. Alle lieben Menschen in meinem Umfeld waren gesund und hatten keine wirtschaftlichen Engpässe zu fürchten. Mich trifft die aktuelle Lage glücklicherweise nicht so hart, wie es bei anderen der Fall ist. Warum war ich dann bitte so komisch drauf?

Letztendlich war es wohl mein Umgang mit der Pandemie selbst. Meine naive Denke während des ersten halben Jahres, dass das alles schnell vorbei geht und wir bald unser altes Leben wieder haben, hat letztendlich dazu geführt, dass ich in ein mittelgroßes Loch gefallen bin. Ich hab da wieder rausgefunden, allerdings musste ich dazu meine Sicht auf die ganze Situation und auf die Zukunft ändern. Doch was mache und denke ich jetzt anders als es noch vor 6 Monaten der Fall war? Ich richte mich darauf ein (mental und organisatorisch), dass es länger dauert als gedacht und lass mich dann lieber eines Besseren belehren.

#Akzeptanz

1. Situation akzeptieren:

Ich versuche jetzt nicht mehr ständig an ein „Nach-Corona“ zu denken und glorifiziere die mögliche Zeit nach der Pandemie nicht mehr. Warum? Weil mich jeder Rückschlag, jede weitere Hiobsbotschaft über Mutanten, Infektionszahlen, Sterberaten nur noch mehr deprimiert haben. Es löst so eine Ohnmacht aus – der man sich ergeben muss, ob man will oder nicht. Ich versuche die Situation nun so zu akzeptieren wie sie ist und mich nicht auf etwas zu freuen was noch völlig fiktiv ist. Bei meinen Kindern fällt es mir allerdings noch sehr schwer, sie nicht auf ein „nach Corona“ zu vertrösten. 

2. Routinen helfen:

Ich bin absolut kein Fan von Routinen. Sie sind für mich der Tod von Flexibilität und Freiheit. Allerdings musste ich im letzten Jahr feststellen, dass ich Routinen brauche, um nicht durchzudrehen. Feste Abläufe und Ziele die mir helfen meinen Tag zu strukturieren und nicht mit Jogging-Bux ein Loch in die Couch zu sitzen.

#Routinen

#Bewegung

3. Bewegung Bewegung Bewegung:

Für mein regelmäßiges Sportprogramm lasse ich mich ausnahmsweise auf Routinen ein – so treffe ich mich regelmäßig zum Laufen. Mein Laufdate ist ein fester Termin im Wochenplan und trägt maßgeblich zu meinem Wohlbefinden bei. Bewegung und zusätzlich den positiven Aspekt einen sozialen Kontakt zum Quatschen zu haben, sind für mich zwei unschlagbare Argumente für eine regelmäßige Sportverabredung.

4. Ruhephasen genießen und nutzen:

Ich habe gelernt, meine Entbehrungen (bspw. eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten) und die dadurch gewonnene Zeit sinnvoll zu nutzen. Ja auch ich habe angefangen, den Keller auszumisten und diverse unnütze Gegenstände übers Internet zu verkaufen oder zu verschenkten. Da das auf Dauer m.E. alles andere als spannend ist, habe ich mir schnell interessantere Beschäftigungen gesucht. Dabei habe ich gemerkt, dass es mir total viel Spaß macht, neue Dinge zu lernen. Sei es ein Instrument oder eine Softwareanwendung. Und ich freue mich gerade wirklich, dass ich aktuell nicht nur Zeit für so etwas finde – sondern auch absolut intrinsisch motiviert bin. Meine Motivation: durch Entbehrungen gewinnen!   

#Sinn-haftigkeit

So ätzend und schrecklich diese Pandemie ist, darüber gibt es gar keine Diskussion! Aber mir persönlich hat dieses reduzierte Leben auch die Chance gegeben, einmal neben das Hamsterrad des Alltags zu treten – und mir den Raum gegeben mich auf Dinge zu konzentrieren, die mir Spaß machen.

#Wünsche

5. Wünsche festhalten:

Auch wenn es noch weit entfernt scheint, versuche ich positiv zu bleiben und halte meine „Nach-Corona-Wünsche“ ganz fest, schreib Sie auf und teile sie auch mit meinen Freunden und meiner Familie – weil Vorfreude ja auch was schönes sein kann.

6. Und sonst noch so? 

Im Prinzip muss ja jeder selbst erkennen, was einem wirklich wichtig ist. Bei mir sind es tatsächlich die Kontakte zu vielen lieben Menschen – der Versuch, sie über die Distanz trotzdem zu erreichen. Klar ist ein gemeinsames Glas Wein bei einem Online-Meeting lange nicht so attraktiv wie ein gemeinsamer Kneipenbesuch. Aber immer noch besser, als nüüs.

#Kontakte

#Essen

7. lecker Essen 😉

Wer mich kennt, weiß, dass mich gerade die geschlossenen Restaurants besonders treffen und auch die Bestelloption finde ich nur wenig attraktiv (zusätzlicher Müll und auswärts essen gehen ist halt einfach was anderes als zu Hause). Während dieser Zeit bleibt mir dann wohl nur auch selbst mal was leckeres zu kochen, Zeit dafür habe ich jetzt ja.

Und wie überwindet ihr so zu Hause den Lagerkoller? Ich freue mich über Anregungen und Tipps.

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