Akzeptierendes Verhalten – wie geht das?

von | 13. Mai 2021 | Akzeptanz, Persönlichkeitsentwicklung

Hast du sie auch in deinem Umfeld? Diese Menschen, die sich über alles und jeden aufregen, erst Recht über Dinge, die sie nicht ändern können? Heute ist das Wetter doof, morgen nervt der Lockdown und dass nun alle Konzerte ausfallen oder auf wer weiß wann verschoben werden ist echt ärgerlich. Ja! Ok, das habe ich verstanden. Und es ist sicherlich auch gut, wenn man mal seinem Unmut etwas Raum gibt. ABER: ändern tut das an der ganzen Sache natürlich nichts. Nicht jedes Problem ist lösbar. Der Mensch reagiert oft auf Dinge, die ihm nicht gefallen mit Widerstand, Kampf oder Aktionismus. Wir leben schließlich in einer Gesellschaft, in der alles lösbar scheint und verlernen dadurch eine akzeptierende Haltung. Dabei ist wissenschaftlich belegt, dass eine offene und annehmende Haltung einen messbaren positiven Einfluss auf den Verlauf von Verlusterfahrungen und Krisen hat. Sie hilft, Stress und Ärger loszulassen. Eine akzeptierende Haltung gegenüber Unabänderlichem macht das Leben leichter und hat nachweislich positive Auswirkungen auf das körperliche Befinden.

Doch wie lerne ich, Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann?

Der Dreh- und Angelpunkt beim Lernen einer akzeptierenden Haltung ist das Zulassen eigener Gefühle. Dies ist ein wichtiger Schritt im Akzeptanzprozess. Unser Gehirn ist nicht auf absichtliches Vergessen ausgelegt. Hier spricht man auch von einem Rebound Effekt. Man versucht sich zu zwingen an etwas nicht zu denken und katapultiert es dadurch nur noch mehr in das eigene Bewusstsein. Du kennst vielleicht das bekannte Beispiel und denkst jetzt mal bitte nicht an einen rosa Elefanten (und? Siehste, klappt nicht ?).  Und da es in Echt keinen Neutralisator zum Blitzdingsen von Erinnerungen gibt, ist Akzeptanz nun mal leider die einzige Möglichkeit die wir haben, um nicht durchzudrehen.

Nimm die Situation an, die du nicht ändern kannst!

Dies kann man auch schon an kleinen Dingen im Alltag üben. Überlege dir, ob es etwas gibt, dass du nicht akzeptieren kannst. Versuche dir diese Situation plastisch vor Augen zu führen und von allen Seiten zu betrachten. Lass dich auf den Gedanken ein, dass du diese Situation nur schwer akzeptieren kannst. Damit ist das Problem noch nicht gelöst – aber es ist in deinem Bewusstsein und du kannst dann versuchen nicht länger dagegen anzukämpfen (weil es schlichtweg Energie-verschwendung ist). 

Durch kognitive Defusion können wir verhindern, dass wir uns an den unerwünschten Gedanken festhalten. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir können sie z.B. benennen und kategorisieren, in Bilder visualisieren, oder verfremden. Mit diesen Techniken kann man versuchen, die Wirkung dieser bedrohlichen Gedanken zu verändern und somit mehr Abstand zu ihnen zu bekommen.

Gewinne Abstand!

Dein Problem ist ein Monster 😉

Stell dir vor, die Situation, Angst oder was auch immer du gerade nicht ändern kannst, ist ein Monster. Wenn du dem Monster gegenüberstehst, dagegen ankämpfst, hast du weder die Hände frei, noch freie Sicht auf die Dinge, die vor dir liegen. Stell dir vor, dass du dieses Monster umarmst und dass du Arm in Arm mit diesem Monster weiter gehst, anstatt stehen zu bleiben. Zugegeben, dafür braucht man ein bisschen Fantasie – ist aber eine sehr gute plastische Metapher. Wer sich zu sehr auf unveränderliches konzentriert, verliert den Fokus für die Dinge, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Du bist gedanklich in einer Situation festgefahren. Vielleicht bist du gescheitert oder zeigst eine vermeintliche Schwäche, die du dir selbst nur schwer verzeihen kannst? Aber was ist, wenn du einfach mal so tust, als würdest du es doch akzeptieren? Was würdest du tun oder denken, wenn du dein Problem akzeptieren könntest? Würdest du was ganz anderes, eventuell schöneres machen – oder fällt dir vielleicht eine Handlungsalternative ein, die du vorher nicht gesehen hast?

Tu so als ob. 

Tröste dich!

Selbst ist man vielleicht sehr geübt darin, andere zu trösten, wenn sie einen Rückschlag oder ein Schicksal erlitten haben. Aber wie ist es mit einem selbst? Kann man sich selbst trösten? Und ist das nicht vielleicht ein bisschen komisch? Psychologen sind davon überzeugt, dass es geht und dass es sehr hilfreich sein kann. Am besten sollte man sich vorstellen, man würde sich selbst trösten, wie man es bei einem Kind tun würde. Diese Vorstellung hilft, die passenden Worte und Gesten des Trostes zu finden.

Wenn wir nun mit den verschiedenen Techniken gelernt haben, Unveränderliches zu akzeptieren, können wir dann ja auch eigentlich unsere Energie darauf konzentrieren, Handlungsalternativen zu entwickeln. Bist du zum Beispiel im Job gescheitert und hast die Trauerphase auch ohne Blitzdings-Neutralisator überwunden, suche dir ein neues Ziel, auf das du dich fokussieren kannst. Vielleicht war es ja auch nur Schicksal – in der alten Situation konntest du deine Stärken und Talente gar nicht ausleben. Also such dir etwas, wo du glänzen kannst! Dafür ist es nie zu spät!

Gibt es einen Plan B und wenn ja, wie sieht der aus?

Literaturhinweis: „Das Leben annehmen – so hilft die Akzeptanz- und Commitenttherapie (ACT)“ Matthias Wengenroth

Manchmal muss man einfach mal traurig sein 

Travis – „Why does it alway rain on me“

Pearl Jam – „Just Breath“

The Cranberries – „Empty“

Daft Punk – „Within“

Tocotronic – „Kapitulation“

Portishead – „Roads“

Angus & Julia Stone – „I´m not yours“

Editor – „No sound but the wind“

José Gonzáles – „Heartbeats“

Du hast auch sofort ein paar tolle Lieder im Kopf, bei denen man herrlich melancholisch sein kann? Dann schreib mir in den sozialen Netzwerken, ich freue mich über Inspiration und Austausch.

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